Einzigartiges Netzwerktreffen in Berlin stärkt postsowjetische Migrantenverbände

Admin User
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Ein Versammlungsraum mit einer Gruppe von Menschen, die auf Stühlen sitzen, zwei fremde Flaggen, ein oranger Schreibtisch mit Wasserflaschen und einem Mikrofon.

Einzigartiges Netzwerktreffen in Berlin stärkt postsowjetische Migrantenverbände

Vom 6. bis 8. August fand in Berlin ein bisher einzigartiges Treffen statt, das Migrantenhilfsorganisationen aus ehemaligen Ostblockstaaten zusammenbrachte. Veranstaltet wurde die Tagung von Bildung und Integrative Arbeit gGmbH (BUNT) und markierte den Start von p(ost) berlin, einem neuen Projekt im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie lebt!". Im Mittelpunkt standen der Aufbau von Vertrauen, der Austausch von Erfahrungen und die Planung künftiger Kooperationen – alles auf Russisch und ohne politische Debatten.

Im Vordergrund des Treffens stand das persönliche Netzwerken, ergänzt durch Workshops zu Themen wie Öffentlichkeitsarbeit, psychologische Widerstandsfähigkeit und gemeinsame Projekte. Wladimir Weinberg, Vorsitzender des Bundesverbands russischsprachiger Eltern (BVRE), hielt einen Hauptvortrag über Vertrauen als Grundlage der Gemeinschaftsarbeit. Dabei betonte er die flache Hierarchie des BVRE, in dem sieben Vorstandsmitglieder ohne starre Machtstrukturen agieren.

Zu den Teilnehmenden zählten etablierte Organisationen wie die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und Verbände des Bundes der Vertriebenen ebenso wie basisdemokratische Initiativen wie die Russlanddeutsche Jugend. Daneben waren lokale Projekte vertreten – von Berliner Integrationsnetzwerken bis zu Hamburger Beratungsstellen für Rechtsfragen. Kirchen, Caritas-Projekte und NGOs wie der Frauenpower Ukrainian Women Integration Association präsentierten ihre Ansätze in Sprachförderung, kultureller Anpassung und rechtlicher Unterstützung. Die gastgebende Organisation BUNT blickt auf über 30 Jahre Erfahrung in Sprach- und Kulturkursen zurück und konzentriert sich vor allem auf die Arbeit mit Frauen, Kindern und Familien, oft in Kooperation mit Unternehmen, die Migrant:innen beschäftigen. Mit p(ost) berlin soll diese Arbeit ausgeweitet werden, indem der Dialog und ein gemeinsames Identitätsgefühl unter postsowjetischen Migrant:innen in ganz Deutschland gefördert werden.

Abgeschlossen wurde das Treffen mit Vereinbarungen zur verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Gruppen, die ähnliche Communities unterstützen. Geplant sind gemeinsame Workshops, der Austausch von Ressourcen und der Ausbau von Unterstützungsnetzwerken. Die Veranstalter:innen bezeichneten die Tagung als einen konkreten Schritt hin zu engeren Verbindungen zwischen ost- und mitteleuropäischen Migrantenverbänden in Deutschland.