Richterentscheid zum Messerangriff in Siegen tritt in Kraft

Richterentscheid zum Messerangriff in Siegen tritt in Kraft - Richterentscheid zum Messerangriff in Siegen tritt in Kraft

Urteil im Siegen-Bus-Messerangriff rechtskräftig

Urteil im Siegen-Bus-Messerangriff rechtskräftig

Urteil im Siegen-Bus-Messerangriff rechtskräftig

1. Dezember 2025, 14:29 Uhr

Eine 32-jährige Frau ist wegen eines brutalen Beilangriffs in einem Pendelbus in Siegen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Attacke, bei der drei junge Männer schwer verletzt wurden, erschütterte die Öffentlichkeit und erinnerte an eine weitere tödliche Messerattacke nur wenige Tage zuvor. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat das Urteil nun bestätigt und damit den Rechtsstreit beendet.

Der Vorfall ereignete sich im Mai 2024 in einem Bus auf dem Weg zum jährlichen Stadtfest in Siegen. Bewaffnet mit einem Beil stach die Frau drei männliche Fahrgäste in den Hals. Zwei Frauen und ein Mann an Bord konnten sie überwältigen und ihr die Waffe entreißen.

Während des Prozesses stellte das Gericht fest, dass die Täterin mit Vorsatz und voller Schuld handelte. Sie behauptete, ihre Tat sei von einem „flüchtigen Gedanken“ nach der Lektüre über die Messerattacke in Solingen beeinflusst gewesen – die sich nur eine Woche zuvor ereignet hatte. Ermittler fanden keine Hinweise auf eine vorherige psychische Erkrankung, obwohl später eine leichte Störung diagnostiziert wurde. Das Gericht wies ihre Verteidigung zurück und erklärte sie für voll schuldfähig. Als Motiv galt eine tiefe Verzweiflung, verschärft durch den endgültigen Entzug ihres Führerscheins. Die Revision wurde vom BGH abgelehnt, sodass die lebenslange Freiheitsstrafe wegen dreifachen versuchten Mordes bestätigt bleibt.

Das Urteil bringt einen Fall zu Ende, der Deutschland wegen seiner Gewalt und des zeitlichen Zusammenhangs in Atem hielt. Die Täterin wird ohne Möglichkeit auf Bewährung im Gefängnis bleiben. Die Tapferkeit der Fahrgäste, die den Angriff stoppten, wurde im Verfahren ausdrücklich gewürdigt.