Löwenzahn für Kaninchen: Darf man Grünfutter von Wiesen pflücken?

Löwenzahn für Kaninchen: Darf man Grünfutter von Wiesen pflücken?

Löwenzahn für Kaninchen: Darf man Wildkräuter von Wiesen pflücken?

Teaser: Wer seine Haustiere artgerecht ernähren möchte, greift oft zu frischem Grünfutter. Doch ist das Sammeln auf Wiesen immer erlaubt?

Veröffentlichungsdatum: 29. September 2025, 05:00 Uhr MESZ

In Deutschland sind Wiesen während wichtiger Monate des Jahres oft für die Öffentlichkeit tabu. Die Regelungen variieren je nach Bundesland – manche Regionen verhängen strenge Betretungsverbote, um Ackerflächen und Tierfutter zu schützen. Wer Wildkräuter für die Fütterung seiner Haustiere sammeln möchte, muss sich durch ein Flickwerk aus lokalen Gesetzen und Eigentumsrechten kämpfen.

Von März bis Oktober ist das Betreten von Wiesen in Bundesländern wie Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen generell untersagt. Diese Einschränkung dient dem Schutz von Nutzpflanzen und Weideland für Viehbestände. Landwirte sind auf diese Flächen angewiesen, um ihre Tiere zu ernähren – ein sensibler Punkt, der Zugänge stark reglementiert.

In Schleswig-Holstein gelten noch strengere Regeln: Agrarflächen sind hier fast durchgehend für die Allgemeinheit gesperrt. In anderen Bundesländern können lokale Vorschriften den Zugang zusätzlich einschränken, abhängig von den Bedürfnissen der Landwirtschaft. Das Pflücken von Wildkräutern für Tierfutter ist zwar nicht pauschal verboten, aber auch nicht automatisch erlaubt.

Es gibt keine bundesweite oder länderübergreifende Behörde, die das Sammeln von Wildpflanzen für Tierfutter zentral regelt. Stattdessen greifen allgemeine Eigentumsgesetze, agrarrechtliche Bestimmungen wie die Düngeverordnung sowie Naturschutzvorgaben. Die Kontrolle obliegt regionalen Ämtern wie den Landratsämtern oder Umweltbehörden. Im Zweifel ist es ratsam, vor dem Sammeln die Erlaubnis des Grundstückseigentümers einzuholen.

Fehlende einheitliche Regelungen bedeuten: Wer Wildkräuter sammeln möchte, sollte sich vorher über die örtlichen Vorschriften informieren. Wer Restriktionen ignoriert, riskiert Konflikte mit Landwirten oder Bußgelder wegen Verstößen gegen Eigentums- und Naturschutzrecht. Die einfachste Lösung bleibt der Dialog mit den Grundbesitzern – so lassen sich Ärger und Missverständnisse vermeiden.