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Ein Buchumschlag mit Armee-Panzern und Jeeps in einer KriegsSzene mit Text darüber.

AfD: Keine Fingerhakeln für die BRD

AfD: Kein Fingerkrümmen für die BRD

Teaser: Seit der Abstimmung über das Wehrdienstmodernisierungsgesetz gibt es in der AfD Streit über das Verhältnis der Partei zum Militär. Ein Bundestagsabgeordneter erhielt einen Verweis – weil er Björn Höcke kritisiert hatte.

17. Dezember 2025, 06:16 Uhr

Die Alternative für Deutschland (AfD) ist tief gespalten, wenn es um Wehrpflicht und die Verteidigung der Bundesrepublik geht. Eine aktuelle Umfrage zeigte, dass nur elf von 151 AfD-Abgeordneten bereit wären, unter der aktuellen Regierung zu kämpfen – ein deutlicher Beleg für die inneren Konflikte. Im Mittelpunkt der Debatte stehen die Wehrpflicht, die Rolle der Bundeswehr und die Frage, ob der demokratische Staat überhaupt verteidigenswert ist.

Innerhalb der AfD prallen unterschiedliche Auffassungen zu militärischen Verpflichtungen aufeinander. Parteichefin Alice Weidel spricht sich für die Wiedereinführung der Wehrpflicht aus, während ihr Co-Vorsitzender Tino Chrupalla diese ablehnt. Er argumentiert, Wehrpflichtige dürften nicht im Ausland eingesetzt werden – schon gar nicht in der Ukraine. Ihr Dissens spiegelt die grundsätzlichen Spannungen in der Partei wider.

Der AfD-Abgeordnete und ehemalige Oberst Rüdiger Lucassen kritisierte öffentlich Björn Höckes Haltung zur Landesverteidigung – und erhielt dafür einen offiziellen Verweis. Lucassen betont, er würde die Bundesrepublik verteidigen, wie es sein Soldateneid verlange. Höcke hingegen befürwortet die Wehrpflicht nur, wenn die Politik „das deutsche Volk an erste Stelle“ setze, und stellt die Legitimität des aktuellen Staates infrage. Seine Position ähnelt langjährigen Argumenten von Denkern wie Günter Maschke, der zwischen der demokratischen Republik und dem „deutschen Volk“ unterscheidet. Diese Spaltung zeigt den tieferen Graben in der AfD zwischen völkischen Nationalisten und traditionellen Konservativen.

Obwohl viele ehemalige Soldaten in der Partei für eine Modernisierung der Streitkräfte eintreten, stimmte die AfD gegen das jüngste Wehrdienstreformgesetz. Außenhalb der Partei fordert der Kreis um Götz Kubitschek und den Antaios-Verlag zwar einen verpflichtenden Dienst, sieht aber sowohl die Bundeswehr als auch die Gesellschaft in einem kritischen Zustand. Dennoch erklärt kein AfD-Vertreter die Bundesrepublik offen für unverteidigbar. Ehemalige Soldaten wie Jan Nolte und Lucassen bekräftigen vielmehr ihre Pflicht, sie zu schützen.

Der interne Konflikt der AfD offenbart gegensätzliche Vorstellungen von militärischer Pflicht und nationaler Identität. Da nur ein Bruchteil der Abgeordneten bereit ist, unter der aktuellen Regierung zu kämpfen, bleibt die Verteidigungspolitik der Partei zersplittert. Die Debatte unterstreicht zudem die grundsätzlichen Spannungen zwischen Staatsloyalisten und jenen, die eine ethnisch definierte Nation priorisieren.