Streit um Wolfsjagd: Warum Gloria in NRW alles verändert

Streit um Wolfsjagd: Warum Gloria in NRW alles verändert
Lockerung der Wolfsbejagung: Was Umweltschützer und Schafzüchter dazu sagen
Teaser: Bundesregierung lockert Wolfsabschuss: Neue Regeln wegen Gloria und Co. – wie NRW-Schäfer und Umweltschützer reagieren.
Artikeltext:
Die Bundesregierung hat die Vorschriften für die Bejagung von Wölfen gelockert und den Bundesländern damit mehr Spielraum für ein aktives Populationsmanagement eingeräumt. Der Schritt folgt auf wiederkehrende Konflikte zwischen Wölfen und Nutztierhaltern, insbesondere durch eine Wölfin namens Gloria in Nordrhein-Westfalen. Künftig dürfen Behörden Wölfe töten, die Nutztiere bedrohen – selbst wenn diese geschützte Zäune überwinden.
Das Bundeskabinett hat den Wolf kürzlich im Jagdrecht neu eingestuft, was die Entnahme von Problemwölfen erleichtert. Auslöser waren Vorfälle wie Glorias Angriffe in Hünxe, bei denen der Schäfer Erich Specht zwei Schafe verlor – eines davon trächtig –, obwohl er Schutzzaunmaßnahmen eingesetzt hatte. Bei einem zweiten Angriff verletzte Gloria ein weiteres Schaf, indem sie dessen Bauch aufriss, ohne es an der Kehle zu packen – ein für Wölfe ungewöhnliches Verhalten.
Die Länder erhalten nun die Befugnis, ein "Populationsmanagement" umzusetzen, sofern die Wolfsbestände stabil sind. Aktuell leben in Deutschland 209 Wolfsrudel, vor allem in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen, sechs davon in Nordrhein-Westfalen. Der Deutsche Bauernverband fordert jährliche Abschussquoten, um Konflikte mit Nutztierhaltern zu verringern, während der Deutsche Jagdverband vorschlägt, zwischen Juni und Oktober 40 Prozent des jährlichen Nachwuchses zu bejagen.
Naturschutzverbände äußern jedoch Bedenken. Der NABU warnt, dass Abschüsse Rudelstrukturen zerstören und zu mehr Angriffen auf Nutztiere führen könnten, da gejagte Wölfe möglicherweise ungeschützte Weiden nicht meiden. Stattdessen plädieren sie für strengere Schutzmaßnahmen wie bessere Zäune und Herdenschutzhunde. Die finanzielle Förderung solcher Maßnahmen bleibt auch unter den neuen Regelungen bestehen.
Die überarbeiteten Vorschriften sollen den Artenschutz mit den Interessen der Landwirte in Einklang bringen. Die Länder können nun gegen Wölfe vorgehen, die Nutztiere gefährden, während die Mittel für präventive Schutzvorkehrungen weiterhin fließen. Ob die Bejagung die Konflikte verringert oder verschärft, bleibt zwischen Naturschützern und Jägern jedoch umstritten.

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