Jugendgewalt in NRW steigt: Studie zeigt besorgniserregenden Anstieg bei Schülern

Etwas hat sich verschoben - Debatte über Jugendgewalt - Jugendgewalt in NRW steigt: Studie zeigt besorgniserregenden Anstieg bei Schülern
Die Initiative "Miteinander stark sicher – gemeinsam für eine gewaltfreie Schule" setzt sich für eine bessere Förderung und eine gewaltfreie Schule ein. Doch aktuelle Studien und politische Debatten deuten auf einen alarmierenden Anstieg von Jugendgewalt in Nordrhein-Westfalen hin. Eine von Professor Clemens Kroneberg an der Universität zu Köln im Auftrag des NRW-Innenministeriums durchgeführte Studie förderte erschreckende Zahlen zutage: Bei Neuntklässlern stieg die Gewaltbereitschaft um fast 22 Prozent, bei Siebtklässlern sogar um 114 Prozent. Als Gründe nennt die Studie psychischen Stress, häusliche Gewalt, mangelnde Selbstkontrolle und eine nachlassende Angst vor Strafen. Besonders besorgniserregend ist zudem der Anstieg von Messerbesitz unter Jugendlichen. Die politischen Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Die SPD plädiert für eine bessere Finanzierung der Jugendhilfe und Unterstützung für belastete Schulen, lehnt jedoch eine Herabsetzung des Strafmündigkeitsalters ab – ein Vorschlag, den die CDU vorbringt. Diese will das Strafrecht bereits auf 12- oder 13-Jährige anwenden. Die FDP schlägt hingegen "Bootcamps" oder "letzte-Chance-Programme" für Wiederholtäter vor. Thomas Röckemann von der AfD wirft der Landesregierung vor, die Kontrolle über die Jugendkriminalität verloren zu haben, und verweist auf einen überproportionalen Anteil schwerer junger Straftäter mit Migrationshintergrund. Der Anstieg der Jugendgewalt, insbesondere bei Wiederholtätern und Mädchen, gibt Anlass zur Sorge. Während die Parteien unterschiedliche Lösungsansätze wie bessere Förderung, strengere Gesetze oder Interventionsprogramme diskutieren, besteht dringender Handlungsbedarf. Das Programm "Kurve kriegen" zielt darauf ab, jungen Intensivtätern zu helfen. Doch um das komplexe Problem wirksam zu bekämpfen, könnte ein vielschichtiger Ansatz notwendig sein.

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