FC Köln: Ultras boykottieren Derby nach entwürdigenden Polizeikontrollen

FC Köln: Ultras boykottieren Derby nach entwürdigenden Polizeikontrollen
Kölns Kessler kündigt Wiederholung des Derbys an
Zusammenfassung Rund 500 Kölner Fans verlassen aus Protest das Stadion, die Stimmung kippt. Der FC will die Gründe für die angeblich überzogenen Kontrollen aufklären.
Artikeltext Eine Gruppe von etwa 500 Ultras des 1. FC Köln inszenierte am 13. Dezember 2025 vor dem Rhein-Derby gegen Bayer 04 Leverkusen einen Protest. Die Fans verließen die BayArena, nachdem sie sich über demütigende Polizeikontrollen am Eingang beschwert hatten. Vereinsvertreter haben nun versprochen, den Vorfall zu untersuchen.
Der Protest begann, nachdem Anhänger von übertriebenen Sicherheitsmaßnahmen vor dem Spiel berichteten. Fans beschrieben die Kontrollen als unangemessen aggressiv, einige sprachen sogar von „Nacktkontrollen“ – ein Begriff für Durchsuchungen, die sie als entwürdigend empfanden. Bei einzelnen Personen seien passive Waffen gefunden worden, nähere Details wurden jedoch nicht genannt.
Der Boykott führte zu einer spürbaren Abwesenheit der sonst typischen Stadionatmosphäre, was laut Sportdirektor Thomas Kessler vom 1. FC Köln möglicherweise die Mannschaftsleistung in der ersten Halbzeit beeinträchtigt habe. Er wies Spekulationen zurück, die Proteste seien unbegründet, und betonte, die Sorgen der Fans seien ernst zu nehmen.
Kessler nahm dabei indirekt Bayer 04 Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes ins Visier, der trotz der ausgedünnten Zuschauerzahlen die Spieltagsatmosphäre gelobt hatte. Der Kölner Funktionär bestätigte, dass der Verein den Vorfall auf höchster Ebene prüfen werde – unter Einbindung von Vorstand und eingetragenem Verein.
Der Boykott wirft Fragen zu den Sicherheitsabläufen in der Bundesliga auf. Der 1. FC Köln hat sich verpflichtet, das Problem intern aufzuarbeiten; Gespräche in der Vereinsführung stehen an. Die Ergebnisse könnten künftig Einfluss darauf haben, wie Fanproteste und Stadionkontrollen bei kommenden Spielen gehandhabt werden.

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